
Die Dödelhaie haben seit kurzem einen neuen Fan, nämlich den
Innenminister von Brandenburg,
Herrn Woidke.
Im Zuge der Vostellung des "Verfassungsschutzberichts 2011" erwies sich
der Minister erstaunlich textsicher, was einige Songs der Haie angeht.
Die
"Potsdamer neuen Nachrichten" zitieren Herrn Woidke unter der Überschrift "Hassmusik: Wo ist die RAF wenn man sie braucht" wie folgt:
"...Extremisten
aller Coleur setzen auf Musik: In Brandenburg gibt es 24 rechtsextreme
und sechs linksextreme Bands, so der Verfassungsschutzbericht.
Innenminister Dietmar Woidke (SPD) betont, dass die „linksextreme
Hassmusik keinen Deut besser ist“, der Verfassungsschutz auch auf dem
linken Auge nicht blind ist. So traten bei einem Festival in
Niedergörsdorf (Teltow-Fläming) 2011 die
„Dödelhaie“ aus Nordrhein-Westfalen auf, die die
Rote Armee Fraktion (RAF)
trotz deren 30 Morde verherrlichen: „Auf der Suche nach der Lösung für
die braune Flut habe ich von Lichterketten und von Demos längst genug.
... Wo ist die RAF wenn man sie braucht? Ich will schwarze Wagen,/die
langsam durch die Städte fahren. Gezielte Todesschüsse."
Die Zeitung
"Neues Deutschland"
berichtete: ""...Die linksradikalen und autonome Kräfte haben sich laut
Innenminister innerhalb des vergangenen Dutzend Jahre auf eine Zahl von
250 mehr als halbiert. Doch wenn die Szene Musikbands wie die
»Dödelhaie«
auftreten lasse, die zum Mord an Polizisten aufrufen, dann sei sie
»keinen Deut besser als die aus der rechten Ecke«. Als einzige wachsende
Gruppierung der linksradikalen Szene nannte Woidke die Rote Hilfe mit
170 Mitgliedern."
Auch im
"Preussenspiegel" wird
das Thema aufgegriffen: "...Beim Linksextremismus sank das
Personenpotenzial auf 570. Innenminister Woidke verwies darauf, dass
auch hier Hass-Bands zu finden sind. Er sagte: Bands, die unverhohlen zu
Gewalt, beispielsweise gegen Polizisten aufrufen, fordern Rechtsstaat
und Zivilgesellschaft heraus. So fordert die Band
„Dödelhaie“
in einem Song: „Ich will schwarze Wagen, die langsam durch die Städte
fahren, gezielte Todesschüsse. Ich glaube jetzt, dass das die Lösung
ist.“ Woidke sagte hierzu:
„Solche Bands haben in Brandenburg nichts verloren.“
Es
ist der gleiche idiotische Reflex, den es in Deutschland seit
Jahrzehnten gibt: In Zeiten, in denen es ein massives Problem mit Nazis
und allgemeiner Gewalt von rechts gibt, scheint es ungemein wichtig und
drängend zu sein, sich mit fiktiver "linksextremer Gewalt" auseinander
zu setzen, anstatt sich um die realen Probleme zu kümmern. Dazu auch
noch interessant: Uwe-Karsten Heye, Vorsitzender der Initiative "Gesicht
zeigen" im Interview: "Seit der Wende gab es mehr als
140 Todesopfer rechter Gewalt", sagte er der
taz. "Ich kann mich an
keinen einzigen Toten durch linke Gewalt erinnern."